Die Vorfahren der heutigen Fische

Dicke, harte Schuppen, eine asymmetrische Schwanzflosse, Wirbel aus Knorpel statt Knochen: die «Urversion» der modernen Fische.

Ihr altmodisches Schuppenkleid bestand aus viereckigen Knochenplatten, die wie Pflastersteine angeordnet und mit einer Art Zahnschmelz überzogen waren. Ein weiteres urtümliches Merkmal war die nach oben gezogene, asymmetrische Schwanzflosse. Ihre Flossen waren dicht von feinen Knochen, den «Knochenstrahlen» durchzogen, deshalb der Name «Strahlenflosser.»

Fische: immer leichter, beweglicher, schneller. Dünnere Schuppen, die Wirbel vollständig aus Knochen, eine symmetrische Schwanzflosse: modernere Formen kamen auf.

Der Belag aus «Zahnschmelz» auf den dünner werdenden Schuppen verschwand nach und nach. Die Tiere wurden leichter, die von wenigen Knochenstrahlen gestützten Flossen liessen sie agiler werden; sie entwickelten sich zu immer besseren Schwimmern. Mit solchen Eigenschaften traten die Fische einen Siegeszug an, der mit den heutigen modernen Knochenfischen weiter geht.

Fische kennen wir heute als flinke, stromlinienförmige Schwimmer. Ihre Vorfahren hingegen trugen schwere «Kettenhemden», miteinander verbundene, mit harter Schmelzsubstanz überzogene, dicke Knochenschuppen. Ihr Körperbau erlaubte keine grosse Geschwindigkeit oder pfeilschnelle Manöver.

Im Lauf der Entwicklung der Strahlenflosser verknöcherte das Skelett. Eine verkürzte Wirbelsäule liess den Körper steifer und damit strömungstauglicher werden. Die Wirbelsäule zog sich aus dem oberen Lappen der Schwanzflosse zurück, der frei bewegliche Schwanz brachte kraftvollen Antrieb.

Das Panzerkleid aus Knochenschuppen wurde leichter, die feinen Knochenstrahlen in den Flossen weniger: Schwerfälliger, knöcherner Schutz wich Beweglichkeit und Schnelligkeit.

Eigenschaften urtümlicher Fische sind heute noch sichtbar: Flösselhechte und Störe tragen von einer Schmelzschicht überzogene Knochenschuppen oder -platten; Störe besitzen zudem eine asymmetrische Schwanzflosse.