Museo Ökomuseums Villa Ficana

Vor den Toren Maceratas erstreckt sich auf einer Fläche von ca. ein Hektar Villa Ficana, ein kleines Vorstadtviertel aus dem 19. Jahrhundert. Es handelt sich um ein "Mikrovolksmilieu", bestehend aus mehreren kleinen Reihenhäusern aus gekneteter roher Erde, die um 1850 den sogenannten "casanolanti" (armen Wohnmietern) zur Verfügung gestellt wurden.

In Folge der Anerkennung als Ort von monumentalem Interesse, denn es handelt sich um das einzige Beispiel in den Marken eines noch erhaltenen Weilers aus roher Erde, förderte der Gemeinderat die Sanierung von Villa Ficana und somit die Wiederherstellung eines historisch-architektonischen Gutes von touristischem und musealem Wert.

Die Realisierung 2016 des Ökomuseums nimmt sich vor, das Stadtviertel bekannt zu machen und gleichzeitig seine baulichen, historischen und wohnlichen Charakteristika herauszustellen.

"Ein Ökomuseum ist Ausdruck einer Vereinbarung, wodurch sich eine Gemeinschaft verpflichtet, die Sorge für ein bestimmtes Gebiet zu übernehmen; es handelt sich um ein neues Modell, das gestattet, die historischen, kulturellen und Milieu-Ressourcen hervorzuheben" (M. Maggi).

Das Ökomuseum von Villa Ficana setzt sich also als Ziel, die Ortschaft zu erhalten und aufzuwerten, die Kenntnis der Bautechniken und der Geschichte zu verbreiten, sowie die aktive Teilnahme der Bewohner hervorzurufen.

Das Baumaterial der Häuser besteht aus einem Gemisch von Erde, gehacktem Stroh und Wasser, mit eventuellem Zusatz anderer Materialien, die nützlich zur Kontrolle des Zusammenziehens während der Austrocknung oder zur "Korrektur" der Erdqualität sein können. Das Stroh dient als Gerüst, als feine Faser zur Stabilisierung und Kohäsion der gekneteten Masse nach ihrer Austrocknung. Eine solche  jahrtausendalte Bautechnik hat ausser den extrem niedrigen Kosten den Vorteil eines sicheren funktionalen Wertes aufgrund der Kontrolle der inneren Feuchtigkeit und der guten thermischen Isolierung.