Fassade der Hofburg

Betrachten wir nun die Fassade der Hofburg: sie allein nimmt schon einen Großteil des Michaelerplatzes ein. Denen, die es interessiert, beschreiben wir sie genauer.

Betrachten Sie zuerst die Form: sie ist konkavförmig und folgt exakt der Form des Platzes. Dies ermöglicht es, den Mittelteil der Fassade zu betonen. Es handelt sich dabei übrigens um den Haupteingang der Hofburg. Wie Sie sehen, hat es dieser Eingang in sich. Es handelt sich nämlich um einen dreitürigen Eingang, der dem Modell des römischen Triumphbogens mit seinen drei Toren nachempfunden ist. Die beiden Seitentore waren für Fußgänger, das mittlere Tor für Reiter und Kutschen. Diese Form hat sich in allen europäischen Monarchien verbreitet. Betrachten wir sie also kurz. Achten Sie auf die vier Paare von kannelierten Zwillingssäulen, die ein vorspringendes Gesims stützen. All das wird von einem weißen Giebel gekrönt, der eine Allegorie Österreichs darstellt. Sehen Sie diese Allegorie??? Gut… Doch es gibt ein Element, das man in der antiken Architektur wohl kaum gefunden hätte. Welches ist das wohl Ihrer Meinung nach? Nun gut, es ist die Kuppel. Sehen Sie sie? Sie ist einzigartig, nicht wahr? Betrachten Sie ihren Tambour: er ist von ovalen Fenstern, den sogenannten Ochsenaugen, durchzogen und und unregelmäßig geformt. Aber sehen Sie, die Kuppel ist nicht alleine. An jedem Ausläufer der Fassade können Sie zwei andere kleine Kuppeln sehen, die das Pendant zur grossen Kuppel bilden. Das ist eine Möglichkeit, die starke optische Wirkung dieser Kuppel abzuschwächen. Und was bleibt ansonsten von der Fassade? Nun gut, sie ist klar, aber nicht besonders originell organisiert: es gibt einen dicken, bossierten Unterbau, also aus fast unbearbeitetem Stein. Ursprünglich wurden diese Steine als Basis von Stadtpalästen benutzt, um so den defensiven, also kriegerischen Charakter des Gebäudes und seiner Besitzer zu zeigen. Darüber sieht man eine Reihe von monumentalen Pilastern, die zwei recht nüchterne Fensteretagen bedecken, sowie ein vorspringendes Gesims. Zum Abschluß des Ganzen sieht man eine Attika, die an der gesamten Seite des Gebäudes entlangläuft. Die Attika ist jener Giebel über den Säulen und gleich unter dem Dachbalkon. Sie verleiht diesem Ensemble eine Einheit.